Die Zukunft gilt dem batterieelektrischen Antrieb
Die Hofheimer lokale Agenda (HLA) war mit einem Stand einer der vielen Akteure, die den Energie-Infotag gestalten durften. Mit Rainer Kling (Physikalischer Verein Frankfurt) konnte die HLA einen Referenten zum Thema E-Mobilität beisteuern. Abgerundet wurde dessen Vortrag durch Stefan Ruppert von der SolarInvest Main-Taunus eG, der ergänzend das Carsharing Modell nahCar mit seinen Schnupperangeboten vorstellte.
Rainer Kling machte in seinem Vortrag deutlich, dass man die Physik nicht überlisten kann. Technologieoffenheit sei das Alltagsgeschäft der Ingenieure. Um den Klimawandel auszubremsen, werden wir auf die fossilen Brennstoffe (Benzin, Diesel, Gas) verzichten müssen. Der Antrieb der Autos könne dann mit E-Antrieb über Batterien und Wasserstoff erfolgen. Für Verbrenner bleiben nur Biokraftstoffe oder E-Fules. Die anschließende Analyse von Aufwand, Effizienz und Kosten zeigte ganz deutlich die Probleme von Biokraftstoff, Wasserstoff und E-Fules bei Preis und Leistung. Die Produktion von Biosprit, gewonnen aus Pflanzen (Weizen, Raps, usw.) ist extrem ineffizient so dass wir nicht annähernd genügend landwirtschaftliche Flächen haben, um unseren Bedarf für den Verkehr zu decken.
Die Wasserstoffgewinnung verbraucht viel Energie und viel reines Wasser. Nach Transport und Lagerung kann Wasserstoff z.B. über Brennstoffzellen für den Auto-Antrieb verwendet werden. Leider ist die Effizienz dieser Kette nicht besonders gut. Die Netto-Kosten des km-Verbrauchs dieser Antriebsart wären gegenüber dem E-Antrieb etwa 4-mal so hoch. Noch teurer werden die E-Fules, die in der Herstellung vor Steuern und Abgaben schon deutlich mehr kosten werden als fossile Kraftstoffe heute inklusive Steuern und Abgaben.
Die Zukunft im PKW-Verkehr wird der batterieelektrische Antrieb sein. Allerdings gilt es zu beachten, dass eine Batterie eine begrenzte Lebensdauer und auch nur eine begrenzte Anzahl von Ladezyklen hat:
– SUVs sind für die E-Mobilität ungeeignet. Sie benötigen wegen Gewicht und Größe viel Energie und verbrauchen die Batterie schneller als energieeffizientere Fahrzeuge, was die Batterieverschleißkosten hochtreibt. Doppelter Verbrauch bedeutet doppelte Batterieverschleißkosten.
– Um wirtschaftlich zu sein, muss die Batteriegröße der Jahresfahrleistung entsprechen, sonst endet die Lebenserwartung der Batterie bevor man die mögliche Anzahl der Ladungen aufgebraucht hat. Die Herstellung von Batterien benötigt sehr viel Energie und knappe Ressourcen. Da ist der Verbrennungsmotor im Vorteil. Aber mit jedem gefahrenen Kilometer wird der Unterschied kleiner, und ab einer bestimmten Kilometerzahl ist das E-Auto kostengünstiger und klimafreundlicher. Werden jedoch zu wenige Kilometer gefahren, ist die Batterie am Lebensende nicht wirtschaftlich und belastet unnötig Umwelt und Geldbeutel. E- Autos sind damit als Zweitwagen ungeeignet, aber Carsharing kann den Zweitwagen wunderbar ersetzen.
Der Energie- Infotag überzeugte durch hohe Qualität und Fachwissen. Wir wünschen dem Energie-Infotag für das nächste Jahr noch mehr Besucher – es lohnt sich!
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